Brüderlein trink . . .


Das Trinken, das soll man nicht lassen,
Das Trinken regiert doch die Welt,
Man soll auch den Menschen nicht hassen,
Der stets eine Lage bestellt.
Ob Bier oder Wein, ob Champagner,
Nur laßt uns beim Trinken nicht prahlen,‘
Es trank den Champagner schon mancher,
Und konnt ihn nachher nicht bezahlen.

|: Trink, trink, Brüderlein trink,
Laß doch die Sorgen zu Haus!
Meide den Kummer und meide den Schmerz,
Dann ist das Leben ein Scherz,
Meide den Kummer und meide den Schmerz,
Dann ist das Leben ein Scherz! :||

Das Lieben, das Trinken, das Singen
Schafft Freude und fröhlichen Mut.
Den Frauen, den mußt du eins bringen,
Sie sind doch so lieb und so gut.
Verlieb dich solange du jung bist,“
Die Hauptsach, du bist noch nicht blau,
Denn wenn man beim schönsten Trunk ist,
Bekommt man sehr leicht eine Frau.

|: Trink, trink, Brüderlein . . . . . .

Der Moses, der hat, gar nicht übel,
Ein elftes Gebot noch erdacht,
Das steht aber nicht in der Bibel,
Und hat so viel Freude gemacht.
Man hat es uns unterschlagen,
Weil Trinken und Saufen es preist.
Ich aber, ich will es euch sagen,
Ja, wißt ihr denn auch wie es heißt?

|: Trink, trink, Brüderlein . . . . . .

Wenn du erwachst am Morgen
Und schlägst die Augen dann auf,
Bedrängen dich oft Sorgen
Beginnst du den Tageslauf:
Hilft sie dir keiner tragen
Und kommst du nicht zur Ruh‘
An solchen schweren Tagen
Ruf ich als Freund dir zu:

|: Trink, trink, Brüderlein . . . . . .

Bei Freunden, Frau’n und Liedern
Beruhigst du oft dein Herz,
Doch kommt der Gram bald wieder,
Zu ihm gesellt sich der Schmerz.
So wie sie neu erscheinen
Die Sorgen, Kummer, Pein,
Fang‘ nur nicht an zu weinen,
Schenk dir ein Gläschen ein:

|: Trink, trink, Brüderlein . . . . . .


Melodie & Text: Wilhelm Lindemann – 1927

Bier her

Bier her, Bier her, oder ich fall um, juchhe!
Bier her, Bier her, oder ich fall um!
Soll das Bier im Keller liegen
Und ich hier die Ohnmacht kriegen?
Bier her, Bier her, oder ich fall um!

Bier her, Bier her, oder ich fall um, juchhe!
Bier her, Bier her, oder ich fall um!
Wenn ich nicht gleich Bier bekumm,
Schmeiß ich die ganze Kneipe um! Drum:
Bier her, Bier her, oder ich fall um!

Wein her, Wein her, oder ich fall um, juchhe!
Wein her, Wein her, oder ich fall um!
Soll der Wein im Keller liegen
Und ich Rheumatismus kriegen?
Wein her, Wein her, oder ich fall um!

Mit dem Pfeil, dem Bogen


Mit dem Pfeil, dem Bogen,
durch Gebirg‘ und Tal
kommt ein Schütz‘ gezogen,
früh am Morgenstrahl.
Tra la, la la la, la la la,
tra la la, la la la, la, la la.

Wie im Reich der Lüfte
König ist der Weih,
durch Gebirg und Klüfte
herrscht der Schütze frei.
Tra la…

Ihm gehört die Weite,
was sein Pfeil erreicht:
Das ist seine Beute,
was da kreucht und fleucht.
Tra la…

Friedrich Schiller

Krambambuli



Krambambuli, das ist der Titel
des Tranks der sich bei uns bewährt.
Er ist ein ganz probates Mittel,
wenn uns was Böses widerfährt.
Des Abends spät, des Morgens früh
trink‘ ich ein Glas Krambambuli,
Krambimbambambuli, Krambambuli.

Bin ich im Wirtshaus abgestiegen,
gleich einem großen Kavalier,
dann laß ich Brot und Braten liegen
und greife nach dem Pfropfenziehr;
dann bläßt der Schwager tantari
zu einem Glas Krambambuli.
Krambimbambambuli, Krambambuli.

Reißt mich’s im Kopf, reißt mich’s im Magen,
hab ich zum Essen keine Lust;
wenn mich die bösen Schnupfen plagen,
hab ich Katarrh auf meiner Brust:
was kümmern mich die Medici?
Ich trink ein Glas Krambambuli.
Krambimbambambuli, Krambambuli.

Wär ich zum großen Herrn geboren,
wie Kaiser Maximilian,
wär mir ein Orden auserkoren,
ich hängte die Devise dran:
„Toujours fidèle et sans souci,
c’est l’ordre du Crambambuli.“
Krambimbambambuli, Krambambuli.

Ist mir mein Wechsel ausgeblieben,
hat mich das Spiel labet gemacht,
hat mir mein Mädchen nicht geschrieben,
ein’n Trauerbrief die Post gebracht:
dann trink ich aus Melancholie
ein volles Glas Krambambuli.
Krambimbambambuli, Krambambuli.

Ach wenn die lieben Eltern wüßten
der Herren Söhne große Not,
wie sie so flott verkeilen müßten,
sie weinten sich die Äuglein rot!
Indessen thun die filii
sich bene beim Krambambuli.
Krambimbambambuli, Krambambuli.

Doch hat der Bursch kein Geld im Beutel,
so pumpt er die Philister an
und denkt: Es ist doch alles eitel,
vom Burschen bis zum Bettelmann;
denn das ist die Philosophie
im Geiste des Krambambuli.
Krambimbambambuli, Krambambuli.

Soll ich für Ehr und Freiheit fechten,
für Burschenwohl den Schläger ziehn,
gleich blinkt der Stahl in meiner Rechten,
ein Freund wird mir zur Seite stehn.
Dann trinkt man nach gehabter Müh
ein volles Glas Krambambuli!
Krambimbambambuli, Krambambuli.

Ihr dauert mich, ihr armen Thoren,
ihr liebet nicht, ihr trinkt nicht Wein:
zu Eseln seid ihr auserkoren,
und dorten wollt ihr Engel sein,
sauft Wasser, wie das liebe Vieh,
und meint, es sei Krambambuli.
Krambimbambambuli, Krambambuli.

Krambambuli soll mir noch munden,
wenn jede andre Freude starb,
wenn mich Freund Hein beim Glas gefunden
und mir die Seligkeit verdarb:
ich trink mit ihm in Kompagnie
das letzte Glas Krambambuli.
Krambimbambambuli, Krambambuli.

Wer wider uns Krambambulisten
sein hämisch Maul zur Mißgunst rümpft,
den halten wir für keinen Christen,
weil er auf Gottes Gabe schimpft;
ich gäb ihm, ob er Zeter schrie,
nicht einen Schluck Krambambuli.
Krambimbambambuli, Krambambuli.

Ein König ist der Wein !


Ein König ist der Wein!
Mit Segen reich beladen,
Ist er von Gottes Gnaden
|: Und mancher Purpur sein,
Ein König, ein König,
|: Ein König ist der Wein!

Ein König ist der Wein!
Mit seinem Rebenbande
Umschlingt er alle Lande,
|: Beherrscht sie groß und klein,
Ein König, ein König,
|: Ein König ist der Wein!

Ein König ist der Wein!
Wohnt im kristallnen Hause
Umhüllt bei’m Fürstenschmause
|: In Gold sich prangend ein,
Ein König, ein König,
|: Ein König ist der Wein!

Ein König ist der Wein!
Gibt königlichen Feste,
Für viele tausend Gäste
|: In seinem Schloß am Rhein,
Ein König, ein König,
|: Ein König ist der Wein!

Auf immer für den Wein!
Der Schmuck an seinem Throne,
Das Kleinod seiner Krone
|: Heißt Freudesonnenschein,
Auf immer, auf immer,
|: Auf immer für den Wein!

Franz von Kobell

Mit der Freude zieht der Schmerz


Mit der Freude zieht der Schmerz
Traulich durch die Zeiten,
Schwere Stürme, milde Weste,
Bange Sorgen, frohe Feste
|: Wandeln sich zur Seiten.

Und wo manche Träne fällt,
Blüht auch manche Rose!
Schon gemischt, noch eh‘ wir’s bitten,
Ist für Throne und für Hütten
|: Schmerz und Lust im Lose.

War’s nicht so im alten Jahr?
Wird’s im neuen enden?
Sonnen wallen auf und nieder,
Wolken geh’n und kommen wieder,
|: Und kein Wunsch wird’s wenden.

Gebe denn, der über uns
Wägt mit rechter Wage,
Jedem Sinn für seine Freuden,
Jedem Mut für seine Leiden
|: In die neuen Tage!

Johann Peter Hebel