Geburtstagsgruß



Hoch soll er leben,
Hoch soll er leben,
  Dreimal hoch!
Er lebe hoch, er lebe hoch!

Alt soll er werden,
Alt soll er werden,
  dreimal alt!

Gesund soll er bleiben,
Gesund soll er bleiben,
  lebenslang!

Er lebe hoch, er lebe hoch!

Und wenn persönlich, sollst du  einstecken.

Tochter #1 hat heute Geburtstag!

 

 

Heute ist der . . . . .



Samstag oder Sonnabend, wie sagst du zum 6. Wochentag?

Man hört:
____________________ in Hamburg .
____________________ in München  .
____________________ in Berlin .
____________________ in Stuttgart .
____________________ in Franfurt / Oder .
____________________ in Franfurt / Main .

Und in deine Heimatstadt ………

Lehrordnung



Allgemeine Grundsätze —

Der Lehrgang hat stufenweise und lückenlos fortzuschreiten
   vom Bekannten zum Unbekannten,
   vom Nahen zum Entfernten,
   vom Leichteren zum Schwereren,
   vom Einfachen zum Zusammengesetzten,
   vom Konkreten zum Abstrakten,
   von der Sache zum Zeichen,
   von dem Gedanken zur Form.
Die mündliche Uebung geht der schriftlichen voraus.

» Lehrordnung für die deutschen Schulen « — 1869

Lehrer Lämpel — Wilhelm Busch

Vater, ich rufe Dich !



Gebet während der Schlacht

Vater, ich rufe dich!
Brüllend umwölkt mich
Der Dampf der Geschütze,
Sprühend umzucken mich
Rasselnde Blitze.
Lenker der Schlachten,
Ich rufe dich!
Vater, du führe mich!

Vater, du führe mich!
Führ‘ mich zum Siege,
Führ‘ mich zum Tode:
Herr, ich erkenne
Deine Gebote;
Herr wie du willst,
So führe mich!
Gott, ich erkenne dich!

Gott, ich erkenne dich!
So im herbstlichen
Rauschen der Blätter,
Als im Schlachten-
donnerwetter,
Urquell der Gnade,
Erkenn‘ ich dich!
Vater, du segne mich!

Vater, du segne mich!
In deine Hand
Befehl‘ ich mein Leben;
Du kannst es nehmen,
Du hast es gegeben;
Zum Leben, zum Sterben
Segne mich!
Vater, ich preise dich!

Vater, ich preise dich!
’s ist ja kein Kampf
Für die Güter der Erde;
Das Heiligste schützen wir
Mit dem Schwerte:
Drum fallend und siegend
Preis‘ ich dich!
Gott, dir ergeb ich mich!

Gott, dir ergeb ich mich!
Wenn mich die Donner
Des Todes begrüßen,
Wenn meine Adern
Geöffnet fließen:
Dir, o mein Gott,
Dir ergeb‘ ich mich!
Vater, ich rufe dich!

Karl Theodor Körner — 1813.

Oben, die Postkarte hat Hände statt Hand.

Lied eines Armen



Ich bin so gar ein armer Mann,
  Und gehe ganz allein,
Ich möchte wohl nur einmal noch
  Recht frohen Muthes sein.

In meiner lieben Eltern Haus
  War ich ein frohes Kind,
Der bittre Kummer ist mein Theil,
  Seit sie begraben sind.

Der Reichen Gärten seh‘ ich blüh’n,
  Ich seh‘ die goldne Saat :
Mein ist der unfruchtbare Weg,
  Den Sorg‘ und Mühe trat.

Doch weil‘ ich gern mit stillem Weh
  In froher Menschen Schwarm,
Und wünsche Jedem guten Tag
  So herzlich und so warm.

O reicher Gott ! du ließest doch
  Nicht ganz mich freudenleer :
Ein süßer Trost für alle Welt
  Ergießt sich himmelher.

Noch steigt in jedem Dörflein ja
  Dein heilig Haus empor ;
Die Orgel und der Chorgesang
  Ertönet jedem Ohr.

Noch leuchtet Sonne, Mond und Stern
  So liebevoll auch mir,
Und wann die Abendglocke hallt,
  Da red‘ ich, Herr, mit dir.

Einst öffnet jedem Guten sich
  Dein hoher Freudensaal,
Dann komm‘ auch ich im Feierkleid,
  Und setze mich an’s Mahl.

Deutsches Lesebuch — 1855

Holzschnitt — Otto Pankok – 1940 – » Armer Mann «

Das Heidelberger Faß



 . . . mit dem freundlichen Kellermeister.

 . . . Er gesegnete insgeheim die gottselige Stadt ob ihrer sonderlichen Gastfreundlichkeit, und den wackeren Kellermeister, der go geruhig that, was feines Amtes war. Ohne Säumen gehorchte er, nahm sein Ränzlein vom Rücken, legte sich hin, wie ihm geheisen war, lavirte mit dem Kopfe, bis er’s dafür hielt, so recht in der Strom-Linie zu sein, und rief dann dem Schließr zu:
» Nun, so laßt’s laufen, wenn’s beliebt! «
Da wendete sich langsm der schwere, messing’ne Hahn, und der Wein träuselte herab wie geschmolzenes Gold just in sein offenstehendes Maul, und er hätte sich tausend Schlünde wünchen mögen, um sich daran zu sättigen nach Herzensluft!
Karg sind sie nicht, die lobsamen Bürger von Heidelberg, —
dachte er sich in seinem Gemüthe — auch duftet der Trank wie Rosenöl und Gewürznelken; — aber, der Guckuck hol’s, er rinnt an der Gurgel vorbei, ohne sie zu fühlen, und in den Magen, ohne den peinlichen Durst zu löschen!
Habt doch die Freundschaft, und dreht den Hahn etwas, weiter auf!

Fliegende Blätter – 1849

Ruganer Märchen



Geschichte von den sieben bunten Mäusen

Herut! herut!
Du junge Brut!
Din Brüdegam schall kamen;
Se hebben di
Doch gar to früh
Din junges Leben namen.

Sitt de recht up’n Steen,
Wat he Flesch un Been,
Und wi gan mit dem Kranze:
Säven Junggesell’n
Uns führen schäl’n
Juchhe! to’m Hochtidsdanze.

Ernst Moritz Arndt

Der Harz hat die Sieben Zwerge, also hat Rügen die Sieben Mäuse.

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Meistersinger



Zweiter Akt: Nachts, Straße in Nürnberg

Nachtwächter:

Hört, ihr Leut‘, und laßt euch sagen,
die Glock‘ hat zehn geschlagen:
Bewahrt das Feuer und auch das Licht,
damit niemand kein Schad‘ geschicht!
Lobet Gott den Herrn!  

Eine Stunde später…..

Hört, ihr Leut‘, und laßt euch sagen:
die Glock‘ hat eilfe geschlagen.
Bewahrt euch vor Gespenstern und Spuk,
daß kein böser Geist eur‘ Seel‘ beruck‘!
Lobet Gott den Herrn.

Richard Wagner – Die Meistersinger von Nürnberg