Schiffsjungenlied



( Im Danziger Volksdialekt )

Behaune Reis, Schepper Hartwich!
Meister Zielke, sin Fahrtig
Hewt enmal ene Reis gedahn
Ahne Mast on ahne Fahn,
Ahne Seil on ahne Stier,
Hewt de Diewelsohn Schepp gesehn
. . . . Hurrah! hurrah!

Immer dasselbe wiederholt, am Schlusse Sturmlaufen auf dem Schiffe.

Danzig Schiffe


Glückliche Reise, Schiffer Hartwig!
Meister Zielke, sein Fahrzeug
Hat einmal eine Reise getan,
Ohne Mast und ohne Fahn,
Ohne Segel und ohne Steuer;
Hat der Teufel solch ein Schiff gesehn?
. . . Hurrah! hurrah!

Vaterländisches Archiv für Wissenschaft — 1842

Hummel, Hummel!


 … und weiter … antwortete Hans ..

Mors … Mors …

Der Hamburger Gruß „Hummel, Hummel – Mors, Mors“ ist ein traditioneller, in Hamburg entstandener Ausspruch oder Ausruf, bei der eine Person eine zweite mit „Hummel, Hummel“ anspricht, die darauf „Mors, Mors“ erwidert. Es handelt sich dabei weniger um eine in Hamburg übliche Grußformel, sondern wird eher als Erkennungszeichen und Schlachtruf von Hamburgern verwendet.

Im Nebel


Da bist du allein.

Seltsam, im Nebel zu wandern!
Einsam ist jeder Busch und Stein,
Kein Baum sieht den anderen,
Jeder ist allein.

Voll von Freunden war mir die Welt,
Als noch mein Leben licht war;
Nun, da der Nebel fällt,
Ist keiner mehr sichtbar.

Wahrlich, keiner ist weise,
Der nicht das Dunkel kennt,
Das unentrinnbar und leise
Von allem ihn trennt.

Seltsam, im Nebel zu wandern!
Leben ist Einsamsein.
Kein Mensch kennt den andern,
Jeder ist allein.

Hermann Hesse

Sagt er . . . . .



In Berlin, sagt er,
Wohnt sich’s fein, sagt er,
Ja, da kannste, sagt er,
Selig sein, sagt er,
Schlafe fort, sagt er,
Träume süß, sagt er,
’s Paradies !

Kladderadatsch – April 1928

Können wir nach neunzig Jahre später das sagen?

Braunschweigische Anzeigen



Interessante Blätter zum Lesen . . . .

   Wenn du satt hast, die heutigen Zeitungen zu lesen und immer die gleichen Nachrichten zu lesen; versuche, etwas anderes zu lesen. Hier gibt Alltagsleben vor 250 Jahren. Sie können diese Bücher bei Google oder im Archiv der Technischen Universität Braunschweig suchen.

   Googles Hefte sind für die Jahre: 1745, 1747, 1748, 1750, 1751, 1752, 1754, 1756, 1758, 1760, 1762, 1763, 1764, 1765 und 1766. Die TU hat sie aus allen Jahren.

   Der Link wird unten durch einen Klick bereitgestellt.

Braunschweigische Anzeigen – 1758

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Pidewidewit . . . .



Pidewidewit, dein Mann soll kommen,
Pidewidewit, er ist schon da.
Pidewidewit, er hat gestohlen,
Pidewidewit, ein Scheffel Korn.
Pidewidewit, er wird gehangen,
Pidewidewit, er bummelt schon.

       –   oder   –

Pidewidewit, mein Mann ist kommen.
Pidewidewit, was mitgebracht?
Pidewidewit, ein’n Sack voll Kohlen
Pidewidewit, er hat’s gestohlen.
Pidewidewit, er soll an Galgen.
Pidewidewit, er hängt schon dran.

Reime aus alten Zeiten.

 

„von“ Fallersleben



An meine Heimat dacht‘ ich ‚eben,
Da schrieb ich mich „von Fallersleben.“
Ich schrieb’s und dachte nie dabei
An Staatscensur und Polizei.
So schrieben sich viel Biederleute
Nach ihrem Ort und thun’s noch heute,
Und keiner dachte je daran,
Durch von wird er ein Edelmann.

Hoffmann von Fallersleben


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Werbung aus dem Jahr 1903 – Die Sütterlinschrift war noch nicht weit verbreitet.

 

Das Licht



Gott ist das Licht, das selber nie gesehen, alles sichtbar macht und sich in Farben verkleidet. Nicht dein Auge empfindet den Strahl, aber dein Herz dessen Wärme.

Johann Paul Friedrich Richter