Wenn das Korn reif ist zum Mähen und die Schnitter daran gehn, einen Schlag einzuhauen, müssen sie sich vor dem Roggenwolf sehr in acht nehmen. Denn der spielt ihnen allerlei Schabernack und frißt ihnen besonders gern während der Arbeit ihr Frühstücks- und Vesperbrot weg. Erst wenn der ganze Schlag abgemäht ist, räumt der Roggenwolf das Feld; wo er aber dann bleibt, das weiß niemand. – Er ist so gefräßig, daß man sogar ein Sprichwort davon hat.
Wenn jemand nämlich so recht gierig ißt, sagt man von ihm:
» He frett as ’n Roggenwulf! «
Rügener sprichwort (Plattdeutsch)