Das Alpenhorn



Von der Alpe tönt das Horn
gar so zauberrisch wunderbar,
’s ist doch eine eigne Welt,
nah‘ dem Himmel schon fürwahr.

Andere Blumen, andre Wolken,
wie in einem Zauberreich,
Nur mein Lieben, nur mein Leiden
bleibt sich ewig, ewig gleich.

Und ich zieh‘ zur Alpe hin,
will dem eignen Schmerz entfliehen,
doch ich denk‘ an dich zurück,
muß wohl weiter, weiter ziehn.

Und die trüben Melodien
dringen in die Seele mir;
denn das Glück,
das fern ich suche,
find‘ ich ewig nur bei dir.

Heinrich Proch – 1837