Lügen wegfegen . . .


An meine lieben Berliner!

Und Ihr seid doch Schlafmützen!
Ja, springt nur empor, als ob Euch eine Viper gestochen und seht mich grimmig an. Ich bin Eure Tante und darf Euch die Wahrheit sagen. Ich hab Euch lieb und darum schmeichle ich Euch nicht. Ich wasch Euch den Kopf, so oft es noth thut, und so sag ich’s Euch in’s Gesicht:

Ihr seid doch Schlafmützen!

25 Juni 1848

. . . nun erst recht


Trost und Mahnung

„Gott verläßt die Deutschen nicht,“
Wenn sie selbst sich nicht verlaßen,
Was der Zwietracht Stimme spricht
Mit der glühnden Seele haßen :
Neid und Selbstsucht, innre Feinde
Stäts der deutschen Volksgemeinde,
Mögt ihr die zu Boden ringen
Sind die äußern leicht zu zwingen.

Lied von 1848 – erste Strophe

Karl Simrock – Für Straßburgs Kinder! – 1870

Klage – 1884



Ruhmeier's Klage – Lateinische Schrift (Schriftart)

Puck

Ruhmeier's Klage

Licht aus !


Licht aus, Messer raus,
  haut ihn dass die Fetzen fliegen,
Licht aus, Messer raus,
  schmeisst den Kerl zum Fenster raus,
Licht aus, Messer raus,
  haut ihn dass die Fetzen fliegen,
Licht aus, Messer raus,
  schmeisst den Kerl doch raus!

1931

Hier hören . . .

Waldvögelein


Es ist mir wie den kleinen Waldvögelein zu Muth:
sie sehn die Bäume blühen und freuen sich der Bluht;
und unter grünen Aſten ruhn sie im kühlen Mai,
und Baum und Blüt‘ ertönen von ihrem Sang und Schrei.

Johann, Herzog von Brabant – 13 Jahrhundert

 

 

Das Glück


Hat wer von Glück gesprochen?
Ist gar ein schönes Wort,
Dem Ohr ist es verklungen,
Dem Herzen hallt es fort.
Wie eine holde Sage,
Vom Glauben fromm geweiht,
So wie ein reizend Märchen
Aus längst vergangner Zeit.
Es weckt so süße Ahnung
Wo es die Herzen traf,
Und wiegt auch große Kinder
Zuweilen noch in Schlaf.

Auguste Kurs