Springer-Lied


Wohlauf kühne Springer, aufs Pferd, auf’s Pferd!
. . .Ins Feld, in die Freiheit gezogen!
Beim Schach des Springers, da zeigt sich sein Werth,
. . .Da wird er richtig erwogen.
. . . . . .Für den König tritt da kein Andrer ein,
. . . . . .Auf sich selber steht er da ganz allein.

Chor. . . Für den König etc.

Aus dem Schach die Freiheit verbannet ist,
. . .Gebunden sind Herren und Knechte;
Die Falschheit herrschet, die Hinterlist,
. . .Und schleichend gewinnet, der Schlechte.
. . . . . .Der hoch über alle springen kann,
. . . . . .Der Springer allein ist der freie Mann.

Chor. . . . Der hoch über alle etc.

Der Ritter und sein geschwindes Roß,
. . .Sie sind gefürchtete Gäste;
Er sprenget der Bauern verächtlichen Tross
. . .Und dringt in des Königes Veste.
. . . . . .Er wirbt nicht lange, er beut nur Schach!
. . . . . .Im Sturm entführt er die Dame jach!

Chor. . . . Er wirbt nicht lange etc.

Was jammert der König, zergrämet sich schier?
. . .Las fahren dahin, lass fahren!
Ein andermal siehe dich besser für,
. . .So wirst du die Dame bewahren.
. . . . . .Das rasche Schicksal, es riss sie fort,
. . . . . .Zur Ruhe ging sie an sich“rem Ort,

Chor. . . . Das rasche Schicksal etc.

Auf des Springers Führung der Kampf beruht,
. . .Wohl dem, der den Springer gut führet.
Ihm lebt in der Seele der hohe Muth,
. . .Er lenkt das Geschick, er regieret.
. . . . . .Es sitzt keine Krone so fest und hoch,
. . . . . .Der muthige Springer erreicht sie doch!

Chor. . . . Es sitzt keine etc.

Drum frisch, Kameraden, den Rappen gezäumt,
. . .Hervor auf die Feinde gedrungen!
Und eh‘ noch der feindliche König es träumt,
. . .Sei uns der Streich schon gelungen.
. . . . . .Und setzen wir nicht das Leben ein,
. . . . . .Nie kann uns das Leben gewonnen sein!

Chor. . . . Und setzen wir nicht etc.

Tafel Lieder – für die im Jahre 1827 gestiftete Schach – Gesellschaft.