Concordia soll ihr Name sein!

 



Fest gemauert in der Erden,
Steht die Form aus Lehm gebrannt.
Heute muß die Glocke werden !
Frisch, Gesellen! seid zur Hand.
   Von der Stirne heiß
   Rinnen muß der Schweiß,
Soll das Werk den Meister loben;
Doch der Segen kommt von oben.
. . .
. . .

Herein! herein !
   Gesellen alle schließt den Reihen,
   Daß wir die Glocke taufend weihen,
   Concordia soll ihr Name sein.
   Zur Eintracht, zu herzinnigem Vereine
   Versammle sie die liebende Gemeine.

. . .
Jetzo mit der Kraft des Stranges
Wiegt die Glock mir aus der Gruft,
Daß sie in das Reich des Klanges
Steige, in die Himmelsluft.
Zehet, ziehet, hebt!
Sie bewegt sich, schwebt,
  Freude dieser Stadt bedeute,
  Friede sei ihr erst Geläute.

Friedrich Schiller – Das Lied von der Glocke (Musen-Almanach für das Jahr 1800)

Papa . . .



. . . die letzten drei Strophen

Du bist mein Papa.
Papa, ich vergess‘ Dich nicht.
Wenn mein Glücksstern sinkt,
nichts mehr gelingt,
seh‘ ich im Nebel Dein Gesicht …

Mein lieber Papa.
Papa, ich vergess‘ Dich nicht.
Wenn die Erde bebt,
das Meer sich erhebt,
dann seh‘ ich Dein Gesicht.

Lieber Papa.
Du bist meine Zuversicht.
Wenn ich am Morgen sing‘,
vor Glück zerspring‘,
seh‘ ich im Nebel Dein Gesicht ..


Ute Freudenberg singt » Papa ich vermisse Dich «

Für Papa — ✞ 16.02.1956

. . . und für alle unsere Väter, die wir sehr vermissen.

. . . und vergiß nicht Opa

Hoch auf dem gelben Wagen

Hoch auf dem gelben Wagen
sitz ich beim Schwager vorn.
Vorwärts die Rosse traben,
lustig schmettert das Horn.
Berge Täler und Auen,
leuchtendes Ährengold,
ich möcht in Ruhe gern schauen;
aber der Wagen, der rollt.

Flöten hör ich und Geigen,
lustiges Baßgebrumm,
junges Volk im Reigen
tanzt um die Linde herum.
Wirbelnde Blätter im Winde,
es jauchzt und lacht und tollt,
ich bliebe so gern bei der Linde;
aber der Wagen, der rollt.

Postillion in der Schenke
füttert Rosse im Flug,
schäumendes Gerstengetränke
reicht uns der Wirt im Krug.
Hinter den Fensterscheiben
lacht ein Gesicht gar hold,
ich möchte so gerne noch bleiben,
aber der Wagen, der rollt.

Sitzt einmal ein Gerippe
hoch auf dem Wagen vorn,
hält statt der Peitsche die Hippe,
Stundenglas statt Horn.
Sag ich: Ade, nun, ihr Lieben,
die ihr nicht mitfahren wollt,
ich wäre so gern noch geblieb.



Walter Heins singt – Hoch auf dem gelben Wagen
Text: Rudolf Baumbach – 1879
Melodie: Heinz Höhne

Für Wölfi, ich vermisse dich sehr. — ✞ 13.02.2001

Die Loreley




Ich weiß nicht, was soll es bedeuten,
dass ich so traurig bin;
ein Märchen aus uralten Zeiten,
das kommt mir nicht aus dem Sinn.

Die Luft ist kühl und es dunkelt,
und ruhig fließt der Rhein;
der Gipfel des Berges funkelt
im Abendsonnenschein.

Die schönste Jungfrau sitzet
dort oben wunderbar;
ihr goldnes Geschmeide blitzet,
sie kämmt ihr goldenes Haar.

Sie kämmt es mit goldenem Kamme
und singt ein Lied dabei;
das hat eine wundersame,
gewaltige Melodei.

Den Schiffer im kleinen Schiffe
ergreift es mit wildem Weh;
er schaut nicht die Felsenriffe,
er schaut nur hinauf in die Höh.

Ich glaube, die Wellen verschlingen
am Ende Schiffer und Kahn;
und das hat mit ihrem Singen
die Lore-Ley getan.




Fischer Chöre – Die Loreley
. . . ersten zwei Strophen
Text: Heinrich Heine – 1824
Melodie: Friedrich Silcher – 1837

Schreiben lernen



Schön Schreiben in der Schule des 19. Jahrhunderts

Der Unterricht in der Primarschule – 1843
Leichtfaßliches Handbuch
der Pädagogik für
Lehrer, gebildete Eltern und Schulfreunde.

Weltuntergang



Am 30. Mai ist der Weltuntergang,
Wir leben nicht mehr lang, wir leben nicht mehr lang.
Am 30. Mai ist der Weltuntergang,
Wir leben nicht, wir leben nicht mehr lang.
Doch keiner weiß in welchem Jahr, und das ist wunderbar.
Wir sind vielleicht noch lange hier, und darauf trinken wir.



Die Lustigen Jungs
singen » Am 30. Mai ist der Weltuntergang «

Singe mit!

Stettiner Sänger



Berühmte Komödie und Kabaretttheater – Reichhallentheater

Markenzeichen der Sängergesellschaft wurden zwei biedermeierliche Landgendarmen: ein langer dürrer und ein kleiner dicker.