Mit dem Pfeil, dem Bogen


Mit dem Pfeil, dem Bogen,
durch Gebirg‘ und Tal
kommt ein Schütz‘ gezogen,
früh am Morgenstrahl.
Tra la, la la la, la la la,
tra la la, la la la, la, la la.

Wie im Reich der Lüfte
König ist der Weih,
durch Gebirg und Klüfte
herrscht der Schütze frei.
Tra la…

Ihm gehört die Weite,
was sein Pfeil erreicht:
Das ist seine Beute,
was da kreucht und fleucht.
Tra la…

Friedrich Schiller

Bettelied

Betteln und lungern,
Dursten und hungern
Immerdar, allezeit
Müssen wir Bettelleut‘!

Habt ihr was, schenkt mir was,
Ach, nur ein Häppchen!
Brot in den Bettelsack,
Suppe ins Näpfchen! –

Lederne Ranzen,
Röcke mit Fransen
Tragen wir Bettelleut‘!
– Was man erbettelt hat,
Wird verjuchheit!

Richard von Volkmann-Leander
Der verrostete Ritter

Vater weiß alles!


Mit zehn Jahren glaubt der Knabe,
der Vater wisse alles;
mit fünfzehn Jahren merkt er,
der Vater weiß nicht alles;
mit zwanzig meint er,
der Vater weiß überhaupt nichts;
mit dreißig Jahren besinnt er sich,
der Vater weiß doch einiges,
mit vierzig denkt der Mann:
wenn nur der Vater noch wäre,
er wüsste alles!